Personal Shopping – seit ein paar Jahren ist dieses Modell bereits sehr erfolgreich im Kopf der Kunden angekommen. Webseiten wie Outfittery bieten Ihren Kunden an, durch einen Spezialisten Kleidung zusammenzustellen, die auf den Geschmack des Kunden direkt zugeschnitten ist.
Im Gegensatz zum Customer Experience Management, das die Daten vom Kunden vor allem durch Suchanfragen und Käufe ermittelt, befragen die Dienstleister beim Personal Shopping zunächst direkt den Kunden, um seine Werte und Vorlieben möglichst exakt zu erfassen.
Auf der Basis dieser Daten erstellen Spezialisten dann Kleidungssets, die dem Kunden zugeschickt werden. Ist er mit der Auswahl einverstanden, bezahlt er die Kleidung, ansonsten sendet er sie einfach wieder zurück – was erneut Feedback für den Dienstleister bedeutet und den nächsten Vorschlag noch treffsicherer werden lässt.
Dieser Markt ist zurzeit insbesondere für Männer interessant, die in der Regel weniger Lust und entsprechend Zeit zum Shoppen haben, vor allem aber oft nicht den Blick dafür haben, welche Kleidung gut harmoniert und ob der aktuelle Trend auch wirklich getroffen wurde.
Aber auch Frauen entdecken das Personal Shopping inzwischen für sich. Das Angebot sorgt für eine gewisse Stilsicherheit und stellt eine Zeitersparnis dar. Darüber hinaus kann in der eigenen Wohnung experimentiert und ausprobiert werden, ohne sich den Blicken der anderen Kunden oder der Bedienung aussetzen zu müssen.
Je nach Branche werden „Personal Shopping“ und das Customer Experience Management sicherlich noch enger zusammenwachsen. Natürlich wird nicht immer ein Spezialist benötigt – beispielsweise beim Kauf eines neuen Fernsehers oder eines neuen Notebooks oder Smartphones informieren sich die Käufer in der Regel vorher und kaufen dann ganz gezielt das Gerät, für das sie sich entschieden haben. Aber der Trend wird sich definitiv über die Modebranche hinaus durchsetzen.
Dabei stellt er Gefahr und Chance für den Einzelhandel zugleich dar. Der Spezialist im Onlineshop wird der persönliche Berater des Kunden und übernimmt damit die Rolle der Fachkraft im Einzelhandel, mit der man sich ansonsten austauschen würde. Viele Menschen argumentieren, dass es der Austausch mit anderen Menschen (Morgens beim Bäcker, mittags beim Fleischer etc.) ist, der den Einzelhandel retten wird.
Aber Personal Shopping ist genau in diesem Punkt ein weiterer Schritt zur Digitalisierung von Branchen. Und es ermöglicht versierten Einzelhändlern, sofern sie den Trend nicht verpassen, ohne Ladengeschäft selbst zum Spezialisten aufzusteigen und die Kleidung in Zukunft ausschließlich online zu vertreiben.